Ohrakupunktur

Ohrakupunktur: Was ist das?

Die Ohrakupunktur ist eine junge Therapie!
 Dr. NOGIER, ein französischer Arzt aus Lyon hat das Verdienst, die Ohrakupunktur oder wie auch gesagt wird, die „Auriculo-Therapie“ als ein neues Konzept der Diagnose und Therapie um 1950 gefunden.

Die Ohrakupunktur ist eine eigenständige Therapie
. Alles, was im Krankheitsfall notwendig wird, kann die Ohrakupunktur leisten.

Die Ohrakupunktur ist einfach und dabei unglaublich wirksam. 
Die Ohrakupunktur ist ein neues, wirksames Instrument zur Schmerzbekämpfung.
 Bei Suchtkrankheiten hat sich die Ohrakupunktur als eine außerordentlich wirksame Therapieform erwiesen. Dabei liegen die Schwerpunkte bei der Allergiebehandlung, Raucherentwöhnung, bei der Bekämpfung von Suchtmittelmißbrauch, Alkoholmißbrauch und der „Fettsucht“.

Das Besondere der Behandlung über das Ohr ist neben der Komplexität dieses Therapiekonzepts die Unmittelbarkeit der Wirkung des hier ausgeübten Reizes.

Akupunktiert man einen Punkt auf der Ohrmuschel oder manipuliert diese Stelle auf andere Weise, läuft das so ausgelöste Signal auf einem extrem kurzen Weg zur Formatio reticularis, von dort weiter zum Gehirn und zum entsprechenden Erfolgsorgan im Körper.

Und so erlaubt sie den schnellen und direkten Zugriff auf die Symptome und zeitigt bei Anwendung der konzeptionellen Strategie von NOGIER (und den Weiterentwicklungen, etwa von G.LANGE), durchaus langfristige und dabei meist sofort spürbare Behandlungserfolge.

Die Ohrakupunktur ist ungiftig und nebenwirkungsfrei. Angesichts einer ständig steigenden Zahl von Menschen, die aufgrund von Allergien oder anderen Gründen keine Medikamente einnehmen können oder der Schulmedizin kritisch gegenüber stehen, kann die Behandlung mittels der Ohrakupunktur ein Weg zur Heilung und die wirksame Alternative zur bisherigen Behandlung sein.

Aufgrund der schnellen und präzisen Zugriffsmöglichkeit auf Körpergeschehen ist die Ohrakupunktur besonders in der Notfallmedizin einsetzbar. Dort, wo der Kranke sofortige Hilfe bei akuten Leiden benötigt, ist sie ein ideales Mittel zur Linderung von Schmerzen, zur Bewältigung von Traumen oder zur Entkrampfung in akuten Krisen (z.B. Koliken, Kopfschmerzen).

Über das Ohr können alle Schmerzen, welcher Art sie auch sind, beeinflusst, gelindert und häufig ganz ausgeschaltet werden. Die Möglichkeiten reichen vom traumatischen Schmerz z.B. nach Unfällen über Neuralgien, wie Kopfschmerzen jeder Form und Genese, Ischias, Phantomschmerzen, Schmerzen bei rheumatischen Anfällen oder bei Claudicatio intermittens usw. bis zum Herpes Zoster-Schmerz.

Bereits NOGIER hat die Auriculo-Therapie für die Behandlung aller Leiden empfohlen, die das zentrale Nervensystem betreffen. Furcht, Platzangst, Besessenheit, Konzentrationsmängel, Schwindel, Stottern usw. sind Beispiele einer langen Reihe von Indikationen, bei denen die Ohrakupunktur wirksam eingesetzt werden kann. Ihre ausgleichende und entspannende Wirkung wirkt sich daher auch bei der Behandlung von alten Menschen besonders hilfreich aus.

Eine besondere Bedeutung kommt der Ohrakupunktur bei der Suchtbehandlung zu. Verschiedene Behandlungsprogramme zur Entwöhnung bei Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenmissbrauchs, zur Raucherentwöhnung oder bei der Bekämpfung der Esssucht geben dem Behandler die Möglichkeit, sich der individuellen Situation des Suchtkranken stellen.

Die Ohrakupunktur bietet ferner wirksame Hilfen bei Allergien, bei Asthma, bei Entzündungen und Spasmen innerer Organe von Pankreasaffektionen bis zur Kolitis.

Natürlich ist die Ohrakupunktur nicht immer als Behandlungsweg angezeigt. Ausschlaggebend ist die Beurteilung der jeweiligen Situation des Patienten durch den Behandler.

Aus der Behandlungspraxis wissen wir, dass es z.B. wenig Sinn macht, einen Patienten unmittelbar nach einer opulenten Mahlzeit (des Patienten!) zu behandeln.

Bei Patienten, die unter der Wirkung starker Analgetika oder Neuroleptika stehen, ist von einer Behandlung abzusehen. Die Ohrakupunktur verstärkt bzw. verändert die Wirkungen medikamentöser Behandlungen, indem sie auf die Absorption eines Medikamentes und/oder befördernd auf den Stoffwechsel wirkt. Wenn daher mit Reaktionen zu rechnen ist, die nicht kontrolliert werden können, nimmt der verantwortungsbewusste Behandler in solchen Fällen keine Ohrakupunktur vor.

Wenn trotz korrekter Diagnose und der richtigen Behandlung die erwartete Wirkung nicht eintritt oder eine Verschlechterung des Krankheitszustandes erfolgt, dann liegen in der Regel Therapiehindernisse vor, die man erst abstellen muss.
 Hilfreich für das Verständnis des Wesens solcher Hindernisse sind die Lehrsätze der Gebrüder Huneke (Neuraltherapie):

• Jede chronische Krankheit kann störfeldbedingt sein.

• Jede Stelle des Körpers kann zum Störfeld werden.

• D.h., jede Narbe, jeder längst verheilte Knochenbruch, jede chronische Entzündung (Herde an/in Zähnen, Stirnnebenhöhlen, Mandeln usw.) kann zu einem Störfeld werden, können zu Irritationen im Organismus und letztlich auch zur Unwirksamkeit therapeutischer Anstrengungen führen, die erst beseitigt werden müssen.

Neben Narben und fokalen Herden führen Wirbelblockaden als Ursachen von Behandlungsstörungen an. Besonders häufig und “wirksam” störend ist die Blockade der ersten Rippe und auch bei der Lateralitätsinstabilität des Patienten gibt es Probleme

(Zitate aus einem Artikel von Michael Noak)

Zur Person: Michael Noack ist seit 1997 Leiter des Fachbereichs Ohrakupunktur der Arbeitsgemeinschaft für Klassische Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin e.V. (AGTCM). Michael Noack ist Autor des Lehrbuches “Arbeitsbuch Ohrakupunktur”.